Für die Donau-Anrainergemeinde Orth spielt auch der Wasserdienst eine große Rolle. Die Güter- und Personenschifffahrt sowie der Nationalpark Donau-Auen erfordern auch auf dem Wasser ein durchdachtes Einsatzkonzept. Gerade in den Sommermonaten sind in den Donau-Auen zahlreiche Besucher unterwegs. Viele Örtlichkeiten lassen sich auf dem Landweg nur schwer oder gar nicht erreichen, weshalb eine Erreichbarkeit im Notfall nur über den Wasserweg möglich ist.

Wasserfahrzeuge

Die FF Orth verfügt über mehrere Wasserfahrzeuge. Es stehen sowohl Motorboote wie auch Ruderzillen zur Verfügung. Somit können sowohl der Donaustrom als auch kleine, abgelegene Altarme problemlos befahren werden. Durch die Uferstrasse hat Orth an der Donau eine befestigte und ganzjährig befahrbare Zufahrtsmöglichkeit direkt zur Donau.

Arbeitsboot

Das größte motorisierte Wasserfahrzeug ist das Arbeitsboot (auch A-Boot bezeichnet). Es kann größere Lasten bzw. mehrere Personen transportieren. Zur einfachen Beladung ist es mit einer Landeklappe am Bug ausgestattet. Das Boot der FF Orth wurde 2016 über das Abschnittsfeuerwehrkommando im Orther Hafen stationiert. Es ist ideal geeignet zur Personenrettung von der Großschifffahrt, zum Ausbringen von Ölsperren, für Transportfahrten sowie für Sicherungsdienste bei Ausbildungen. Allerdings ist es aufgrund der Größe und des Tiefganges für Flachwasserebereiche nur bedingt geeignet. Es kann mit einer Plätte (einer antriebslosen Plattform) kombiniert werden.

Feuerwehr-Arbeitsboot

Arbeitsboot

 

Motorzille

Die Motorzille ist deutlich kleiner als das Arbeitsboot. Der leichte Kunststoff-Rumpf erlaubt das Befahren flacher Gewässer, wie etwa im Hochwasserfall. Zur Not kann es auch händisch manövriert werden (Rudern und Schieben) um minimalen Tiefgang zu erzielen. Weiters ermöglicht die Leichtbauweise einen einfachen Transport per PKW-Bootsanhänger. Geeignet für Personenrettungen im Bereich der Kleinschifffahrt und Sportboote, Sicherungsdienste bei der Ausbildung, wie auch Suchketten bei Badeunfällen.

Motorzille600

Motorzille

Technische Daten: Wolfcraft Zille 600;  Baujahr 1998; Tragfähigkeit 3 Personen; Motor Suzuki DT15SK2 mit 15 PS (Baujahr 2001), Größe 6,00 m x 1,25 m

Feuerwehrzille

Die Feuerwehrzille wird überall dort eingesetzt, wo die Zufahrt mit Motorbooten nicht möglich ist. Zur Fortbewegung ist Muskelkraft gefragt - im stillen Gewässer per Ruder, in der Strömung mit sogenannten Schiffsstangen mit Zinkenstecher. Mehrere Zillen können zueinander verheftet werden und bilden eine Arbeitsplatzform. Die Feuerwehrzille ist das Universalgerät bei Überflutungen und Hochwasser, sie ist beispielsweise gut geeignet zum Befahren überfluteter Straßen. Bei den Wasserdienst-Leistungsbewerben wird die Ruderzille als Bewerbsgerät eingesetzt. Die FF Orth verfügt über zwei Stück Ruderzillen dieser Type.

Feuerwehrzille640

Feuerwehrzille

Technische Daten: Länge 7,00 m, Breite 1,25m (Normmaß für Feuerwehrzillen); Eigengewicht: ca. 200 kg; max. Belastung ca. 600 Kg (7-8 Personen)
Hersteller: Fa. Anton Witti  / Österreich

Im Winter werden die Boote zum Schutz vor Eis und Witterung aus dem Wasser genommen. Nach einer gründlichen Reinigung erfolgt die Lagerung im Feuerwehrhaus, wo auch die Instandhaltung durchgeführt wird. Sollte in der kalten Jahreszeit ein Einsatz notwendig sein, werden die Boote per Anhänger zur Donau transportiert und umgehend zu Wasser gelassen.

" Altes" Arbeitsboot

Das erste Arbeitsboot der FF Orth wurde 2007 über das Abschnittsfeuerwehrkommando von der FF Hainburg angekauft, generalsaniert und im Orther Hafen stationiert. 2016 wurde das Boot verkauft und durch das Feuerwehr-Rettungsboot ersetzt.

Arbeitsboot 640
Arbeitsboot "Alt"  (im Einsatz von 2007 bis 2016)

Technische Daten: "A-Boot alt": Type A 10, Bootswerft Meyer, Baujahr 1977; Tragfähigkeit 2000 kg; Zugelassen für 10 Personen; Motor: Mercury 90 ELPTO / 90 PS (Baujahr 1996), Größe 6,70 m x 2,15 m

Fotos: FF Orth an der Donau