Nach einem kleineren Hochwasser im März 2002 kam das Jahrhunderhochwasser - und richtete in ganz Österreich schwerwiegende Schäden an. Auch die Orther Feuerwehr war gefordert, den Hochwasserschutzdamm entsprechend zu verstärken.

Durch die starken Regenfälle und das Hochwasser aller Donauzubringer stand uns 2002 ein Jahrhunderthochwasser bevor. Am Mittwoch, 15.08.2002 um 24 Uhr erreichte der Pegel den Wert von 7800 mm - dies übersteigt um ca. 42 cm den Wert vom Rekordjahr 1954. Für den Hochwasserschutzdamm, der nach 1954 verstärkt wurde, bestand die Gefahr eines Durchbruches, weshalb von den Feuerwehren Absicherungsmaßnahmen vorgenommen wurden. 

Die Einsatzleitstelle im Feuerwehrhaus Orth für den Bereich zwischen Groß-Enzersdorf und Witzelsdorf war bis Sonntag rund um die Uhr besetzt.  Am Hochwasserschutzdamm traten zahlreiche Durchsickerungen auf, die zu kleineren Überflutungen auf der Landseite des Dammes führten (z.B. Raum Mannsdorf). Die örtlichen Feuerwehren haben am Donnerstag die Sickerstellen abgedichtet. Auch am Freitag wurden vorbeugend weitere Sandsäcke ausgelegt. Die Gefahr eines Durchbruches bestand allerdings nicht. Gefahr besteht, wenn das Wasser nur langsam sinkt. Allerdings sank der Pegel bis Freitag mittag bereits um ca. 80 cm, weshalb keine unmittelbare Gefahr mehr bestand.

• In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (14.08., 24 Uhr) wurde der Höchsstand von 7,80 m erreicht.
  Somit wurde der Pegel von 1954 (7,38 m) um 42 cm überschritten, das Hochwasser im März erreichte 6,80 m.
• Die Orther Feuerwehr füllte 4000 Sandsäcke, rund 2700 davon wurden zwischen Mannsdorf und Schönau sowie in Orth vorbeugend ausgelegt. Weitere 3000 Sandsäcke konnten jederzeit befüllt werden, sollten sie in anderen Gebieten gebraucht werden.
• Das Uferhaus war im Erdgeschoss bis zu den Fensterunterkanten überflutet. Entgegen Gerüchten bestand bei keinem Orther Gebäude die Gefahr des Wegschwemmens, auch nicht im Überflutungsgebiet.
• Um das sichere und rasche Arbeiten der Einsatzkräfte zu erleichtern, war die Uferstraße ab dem Weidenweg gesperrt. Der Zugang zur Donau mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß war natürlich möglich. Diese Maßnahme wurde von der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf angeordnet.

Fahrt mit der Feuerwehrzille vom Schutzdamm Richtung Donau (Fotos von Mittwoch, 14.08. ca. 16 Uhr)

Uferstraße; geräumtes Uferhaus

Gastgarten Uferhaus, überschwemmte Uferstraße

Der Donaustrom hat den gesamten Parkplatz überflutet.

Blick Richtung Schutzdamm / Sperre der Uferstraße / Sickerstelle im Bereich Schönau/Mannsdorf

Gewaltige Wassermassen drücken auf das Dammbauwerk

Über 4000 Sandsäcke wurden befüllt, 3000 weitere standen bereit. Auch die Bevölkerung half mit (Do. 15.08.2002)

Der Radweg war kaum noch zu sehen - Beim Auslegen der Sandsäcke war Kreativität gefragt

Sandsack-Abdichtungen im Bereich Wiese Gegenwirth/Rettungshügel (Fr. 16.08.2002)

Zum Wochenende hin endlich Entspannung - und Beginn der Aufräumarbeiten.

Einsatzleiter Gerhard Werther

Text und Fotos: Klaus Riedmüller, FF Orth an der Donau